Roll Inclusive

Roll Inclusive ist ein populärwissenschaftlicher Essayband, der euch auf ca. 320 Seiten das Thema Diversity und Repräsentation im Pen-&-Paper-Rollenspiel näherbringen möchte.

Sechzehn renommierte deutschsprachige und internationale Autor*innen nehmen sich verschiedener Themen an: Wie kann eine respektvolle Darstellung von diskriminierten Personengruppen in Produkten und am Spieltisch aussehen? Wie kann kultursensibler Weltenbau gelingen und wie wichtig ist dabei historische Korrektheit? Wie zugänglich ist das Pen-&-Paper-Rollenspiel und wie ist es um die Barrierefreiheit am Spieltisch und in der Kommunikation bestellt? Ein Toolkit mit praktischen Tipps zur Umsetzung und eine Sammlung von eigens entwickelten Nano-Games runden das Buch ab und sorgen für einen hohen Mehrwert für Spieler*innen und Spielleiter*innen. Das Buch wird inhaltlich betreut und herausgegeben von Aşkın-Hayat Doğan, Rollenspiel-Redakteur und Diversity-Trainer, Frank Reiss, Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche und Systemischer Supervisor, und Judith Vogt, Rollenspiel- und Romanautorin.

 

Jetzt, wo Roll Inclusive den Weg in die Hände vieler interessierter Menschen gefunden hat, wollten wir (das sind Aşkın, Frank und Judith) uns nochmal gemeinsam bei euch melden.

Zuerst einmal wollen wir ein riesengroßes Danke loswerden! An alle, die das Buch möglich gemacht haben, die beim Crowdfunding dabei waren, unsere Workshops besucht haben, uns geschrieben und durch ihr Interesse und den Zuspruch Mut gemacht haben, dieses Projekt zu realisieren. Wir glauben, dass der Austausch über eine angemessene Repräsentation marginalisierter Menschen und über die Notwendigkeit eines rücksichts- und respektvollen Miteinanders in der Rollenspielcommunity wichtig ist. Und wir freuen uns sehr, wenn Roll Inclusive vielleicht ein paar

Steine bzw. ein paar bunte Würfel ins Rollen gebracht hat.

Dabei ist uns klar: Vor Roll Inclusive und jenseits unserer Autor*innenschaft gab es natürlich bereits Menschen, die sich sehr aktiv und bewusst für Diversität in unserem Hobby engagiert haben. Sowohl an den Spieltischen, als auch in den Redaktionen. Und unser Wunsch ist, dass auch in Zukunft noch engagiert und konstruktiv diskutiert, Ideen und Spiele entwickelt werden und sich die Community immer weiter öffnet und zu einem Ort wird, an dem sich jede*r mit den jeweils persönlichen Spielvorlieben und Hintergründen willkommen fühlen kann.

Die Veröffentlichung von Roll Inclusive bedeutet für uns drei aber auch einen wichtigen Abschluss eines aufregenden Weges. Wir haben uns von Anfang an nicht als Expert*innen für die Themen Diversität und Repräsentation gesehen, die wissen, wie die man marginalisierte Personengruppen „richtig“ darstellt oder wie inklusives R

ollenspiel fehlerfrei praktiziert werden kann. Das liegt in der Natur der Sache: Es gibt keine vollumfängliche Sammlung von Wissen oder Techniken, die uns davor schützen, Fehler zu machen. Wir kommen nicht darum herum, Betroffenen zuzuhören und auch immer wieder unserer Sicht auf die Dinge und unseren Erfahrungen zu misstrauen, wenn es um die Bedürfnisse von Personen geht, deren Marginalisierungserfahrungen wir nicht teilen.

Aus diesem Grunde ist uns wichtig zu betonen: Wenn ihr über die Inhalte von Roll Inclusive diskutiert, wenn ihr die Ideen aus dem Buch weiterdenkt oder sie kritisch hinterfragt: Seht nicht uns als Herausgeber*innen oder Autor*innen als die Expert*innen auf dem Feld an. Die Beiträge aus Roll Inclusive sind nicht der Weisheit letzter Schluss und unumstößliche Wahrheiten. Wir wollen mit dem Buch auch nicht zu Gatekeeper*innen werden, die sagen, wie Diversität richtig ins Spiel integriert wird. Bezieht Betroffene in die Diskussionen ein, geht dabei respektvoll miteinander um.

Aus diesen Gründen haben wir zum Beispiel auch beschlossen, kein von uns moderiertes Diskussionsforum für Roll Inclusive anzubieten. Wir würden die Themen gerne in den Händen der gesamten Community wissen, denn da gehören sie hin! Schreibt darüber, sprecht darüber, designt Spiele, veranstaltet Workshops und Conventions! Aber steht auch denjenigen bei, die im Alltag, aber auch im Hobby von Diskriminierung und Gewalt betroffen sind – insbesondere dann, wenn ihr privilegiert seid. Wir sind mehr als gespannt, wohin sich die deutschsprachige Rollenspielszene entwickelt. Und selbstverständlich sind wir dabei!

Aşkın, Frank und Judith